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Definitionen

  • Fahrstabilität Verhalten eines Fahrzeugs nach Einleiten einer äußeren oder inneren Störung (Destabilisierung). Beispiele für äußere Störeinflüsse sind Fahrbahnunebenheiten und Seitenwind. Innere Störungen sind es beispielsweise ruckartiges Betätigen der Lenkung oder kurzzeitiges scharfes Abbremsen bis zu Blockiergrenze. Die sicherlich bekannteste „innere Störung“ eines Kraftfahrzeuges stellt der sogenannte Lichttest dar, bei dem mittels einer ruckartigen gegensinnigen Lenkbewegung ein scharfes Ausweichmanöver simuliert wird. Dies kann bei Fahrzeugen mit hohem Schwerpunkt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Fahrstabilität bis zum Kippen des Fahrzeuges führen (Elchtest).
  • Instabiler Fahrzustand Fahrzustand, in welchem der Lenker die Herrschaft über das Fahrzeug verliert bzw. verloren hat.
  • Kurvengrenzgeschwindigkeit Hierunter versteht man die bei stabilem Durchfahren einer Kurve maximal mögliche konstante Geschwindigkeit. Kennt man den Kurvenradius und die maximal mögliche Querbeschleunigung, dann kann die Kurvengrenzgeschwindigkeit direkt über die Beziehung v² = a x R ermittelt werden.
  • Schleudern Unkontrolliertes, seitliches Verlassen der beabsichtigten Fahrlinie durch das Fahrzeug. Schräge Abgleitbewegung mit seitlich gegenüber der Bewegungsrichtung versetztem Fahrzeugheck.
  • Wanken Drehschwingung des Fahrzeuges um die Längsachse. Bei Ausweichvorgängen oder auch bei zügiger Kurvenfahrt kommt es infolge der wirkenden Seitenkräfte (auch Fliehkraft) zu einer Absenkung der kurvenäußeren und zu einer Anhebung der kurveninneren Seite. Bei Fahrzeugkollisionen kann aus dem Wankwinkel oftmals auf das Fahrverhalten vor der Kollision zurückgeschlossen werden.
  • Kippen Starkes Verdrehen eines Fahrzeugs um die Längsachse bis über die Kippgrenze hinaus. Kippen kann sowohl statisch auf einer stark angeschrägten Oberfläche als auch dynamisch bei schneller Kurvenfahrt oder bei einem Schleudervorgang in Verbindung mit einem Hindernisanstoß erfolgen. Unter einem „seitlichen Überschlag“ versteht man eine Verdrehung um mindestens 180°.
  • Reifengutachten Die Behauptung, ein Reifendefekt sei Ursache eines Unfalls gewesen, kann durch eine Reifensachverständigen in vielen Fällen widerlegt oder bestätigt werden.
  • Sicherheitsabstand Nach dem Gesetz muss ein Fahrzeugführer zu einem der davor befindlichen Fahrzeug einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten. In der Auslegung dieses Gesetztes wird häufig derjenige Abstand genannt, der innerhalb der Reaktionszeit durchfahren wird. Eine eingehende Auseinandersetzung mit der Problematik zeigt, dass dieser Abstand in vielen Fällen nicht ausreicht, um eine Kollision mit einem vorausfahrenden Fahrzeug zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für die Kolonnenfahrt von Lkw auf Autobahnen. Weiterhin ist auch zu einem seitlich befindlichen Fahrzeug ein ausreichender Seitenabstand einzuhalten, bei parkenden Fahrzeugen wird hierfür in der Regel 1 m verlangt.
  • Sichtbarkeitslinie Konstruktion einer Grenzlinie im Weg-Zeit-Diagramm. Wird häufig auch als Sichtbegrenzungslinie oder Sichtschattenlinie bezeichnet. Hieraus ergibt sich, zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort ein Fahrzeug oder Fußgänger erstmals wahrgenommen werden kann.
  • Sichtlinie Sehstrahl zwischen dem Augenpunkt und dem Sehobjekt