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Spurverlauf

Der Verlauf und die Ausprägung von Reifenspuren auf der Fahrbahn geben dem Unfallanalytiker wertvolle Informationen zum Fahrzustand des Fahrzeugs. So lässt sich aus der Position und der Länge einer Bremsspur nicht nur die Geschwindigkeit und die genaue Fahrzeugposition ermitteln, sondern auch bei Einbeziehung der Reaktionszeit, Aussagen zur Fahrzeugposition zum Reaktionszeitpunkt des Fahrers ableiten. Die Ausprägung der Reifenspuren kann auch Hinweise auf technische Mängel als Unfallursache geben. So ist die Spurzeichnung bei einem Bremsvorgang mit einem bereits geplatzten, drucklosen Reifen völlig anders als die mit normal druckbeaufschlagten Reifen.

Wird ein Rad aufgrund eines technischen Mangels an der Aufhängung nicht mehr sauber geführt, was einen Schleudervorgang auslösen kann, stellt sich ebenfalls eine atypische Spurzeichnung ein, die – entsprechende Erfahrungen bei der Spurauswertung vorausgesetzt – den technischen Mangel als Unfallursache nachweist. Ein anschauliches Beispiel hierzu zeigt das Foto.

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Nachweis eines technischen Mangels als Unfallursache aus einer atypischen Schleuderspurzeichnung des quer über die beiden Richtungsfahbahnen schleudernden Fahrzeugs. Iim Bildvordergrund des rechten Fotos ist die Schleuderspur zu erkennen, die den technischen Mangel als Unfallursache belegt.
Ein VW-Polo war aus hoher Geschwindigkeit auf gerader Strecke ins Schleudern geraten und gegen ein zufällig entgegenkommendes Taxi geprallt. Alle vier Insassen in dem Polo wurden getötet.

Anhand der atypischen Schleuderspurzeichnung vor dem Anstoß konnte nachgewiesen werden, dass die Hinterachse des Polo bereits vor dem Anstoß aus den Verankerungen gebrochen war und dies den Schleudervorgang ausgelöst hatte. Trotz der kurz vor dem Vorfall durchgeführten Hauptuntersuchung nach § 29 STVO lag die Unfallursache in massiver Durchrostung an tragenden Bauteilen.