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Drift- und Schleuderspur

Driftspur:
Von einer Driftspurzeichnung spricht man, wenn die Bogenfahrt gerade noch kontrolliert im Bereich der maximalen Querbeschleunigung abläuft. Dabei hat das Fahrzeug nicht mehr eine normale Ausrichtung tangential zum Fahrbogen, sondern steht bereits leicht schräg. Kommt es in diesem Grenzbereich zu einer weiteren Schrägstellung des Fahrzeuges, dann lässt sich die Bogenfahrt nicht mehr kontrollieren. Es entstehen Schleuderspuren des schräg zu seiner Bewegungsrichtung rutschenden Fahrzeug

Schleuderbogen:
Bei einem Schleudervorgang hinterlässt auch ein mit ABS-System ausgerüstetes Fahrzeug auf einer trockenen oder feuchten Fahrbahnoberfläche Schleuderspuren. Aus der Krümmung des Schleuderbogens lassen sich auch Aussagen zur Schleudergeschwindigkeit treffen, da bei höheren Geschwindigkeiten keine engen Schleuderbögen mehr gefahren werden können.

Spurenlesen_10Geschwindigkeitermittlung aus Schleuderspuren:
Die Ausgangsgeschwindigkeit eines schleudernden Fahrzeuges lässt sich in grober Näherung aus dem Spurenbild ermitteln. Bei einem ungebremsten, schleudernden Fahrzeug liegt der in der Skizze dargestellte schematische Verlauf vor. Nach dem Überschreiten der Kurvengrenzgeschwindigkeit gerät das Fahrzeug zunächst in einen Driftzustand. Nach dem Durchfahren dieses Driftzustandes beginnt der Schleudervorgang und aufgrund der Achslastverlagerungen beim Schleudern kommt es zu einer deutlichen Spurzeichnung der belasteten Radseite. Fahrdynamisch hängt der in der Abbildung eingezeichnete Radius des Schleuderbogens von der Geschwindigkeit ab. Je größer die Ausgangsgeschwindigkeit, desto größer ist dieser Schleuderradius am Anfang des Schleudervorganges. Hieraus kann eine Eingrenzung der Ausgangsgeschwindigkeit erfolgen, sofern sichergestellt ist, dass der Fahrer nicht gleichzeitig noch eine Abwehrbremsung durchführte. Ob das Fahrzeug gebremst wurde oder nicht, lässt sich nur dann entscheiden, wenn das Spurenbild des Schleudervorganges genau ausgewertet wird. Ein freirollendes Rad hinterlässt bei einem Schleudervorgang andere Spuren, als ein teilverzögertes oder gar blockiertes Rad.