Flächige Splitterverteilung auf der Fahrbahn. Bei modernen Fahrzeugen entstehen Splitterfelder in erster Linie durch die Streuscheiben von Scheinwerfern (Scheinwerfergläsern). Bei älteren Fahrzeugen, die noch Frontscheiben aus Sicherheitsglas haben, können auch ausgeprägte Glasteppiche auf der Fahrbahn nach Fußgängerunfällen entstehen. Heute ist dies aber sehr selten, da nahezu alle Fahrzeuge mit Verbundglasscheiben ausgestattet sind, die keine Splitterfelder hinterlassen können. Die Eingabe eines einzigen Maßes in einer Skizze ist für die Charakterisierung eines Splitterfeldes nicht ausreichend. Zumindest sollte die Lage des ersten und des letzten Splitters sowie die Ausdehnung des Hauptsplitterfeldes angegeben sein. Besser ist es, wenn das Splitterfeld auf der Fahrbahn sowie einzelne Splitter durch Kreidemarkierungen hervorgehoben und anschließend fotografiert werden. Unter diesen Bedingungen lassen sich Angaben zur Größenordnung der Kollisionsgeschwindigkeit und auch zur Lage des Kollisionsortes aus einem Splitterfeld ableiten.
Einzelne Splitter können auch durch Streuscheiben von Fahrzeugblinkern, Rückleuchten oder auch von an Fahrzeugen angebrachten Kunststoff-Abdeckungen entstehen. Sie geben oft wertvolle Hinweise auf die Lage des Kollisionsortes. Gerade bei Auffahrkollisionen wird leider den Splitterlagen nur selten Bedeutung zugemessen. Wenn auf der Fahrbahn keine Bremsspuren vorhanden sind, stellen sie bei diesem Unfalltyp den einzigen Hinweis auf die Lage des Kollisionsortes in bezug auf die Fahrzeugendstellungen dar. Bei Gegenverkehrsunfällen sind die Splitterlagen jedoch nur bedingt tauglich, um die Frage zu klären, wer auf der falschen Fahrbahnseite gefahren ist, da aufgrund der rasch einsetzenden Fahrzeugverdrehung größere Querwurfweiten der Splitter möglich sind.