Die Zeitspanne, die zwischen der ersten Berührung des Bremspedals und dem Erreichen der vollen Bremswirkung vergeht. Bei Pkw-Bremsanlagen wird hier üblicherweise eine Zeitspanne von 0,2 s für moderne Pkw-Bremsanlagen zugrunde gelegt und bei der Festlegung der Reaktionszeit berücksichtigt. Eine erhebliche Verlängerung der Reaktionszeiten ist aber bei luftdruckunterstützten Bremsanlagen von Lkw anzusetzen. Hier kann die Schwelldauer durchaus im Bereich von 0,6 Sekunden liegen, was grundsätzlich zu einer erheblichen Verlängerung der tatsächlichen Reaktions- einschl. Bremsenansprechzeit führt. Auch bei Motorradbremsungen kann nicht ohne weiteres von einer sehr kurzen Bremsenansprechzeit ausgegangen werden. In vielen Situationen wird bei Motorradbremsungen ohnehin ein Blockieren der Räder, insbesondere in der ersten Phase der Bremsung vermieden. Bevor einem Motorradfahrer eine verspätete Reaktion vorgeworfen wird, ist deshalb zunächst zu prüfen, ob nicht eine spurenlose Abbremsung des Motorrades am Beginn der Bremsung vorlag und hierdurch die „verspätete Reaktion“ erklärt werden kann.
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