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Literatur

Literaturübersicht

Stand 11/2000

1. Deutscher, C.: Bewegungsablauf von Fahrzeuginsassen beim Heckaufprall, Eurotax (International) AG, CH-8807 Freienbach, 1994.
Publikation, die teilweise auf bereits 1982 durchgeführte Probandenversuche basiert, sie zeigt die prinzipiell gute Vergleichbarkeit zwischen leichten Heckkollisionen und Skooter-Anstößen, Entwicklung eines Gurtschlittens für HWS – Tests.
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2. Meyer, Hugemann, Weber: Zur Belastung der Halswirbelsäule durch Auffahrkollisionen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 32 (1994), S. 15 bis 21 und S. 187 bis 199.
Entwicklung eines praktikablen Versuchsdesign zur direkten Belastungsmessung an Probanden mit Hilfe von Beschleunigungsaufnehmern, Bewegungsanalysen durch hochfrequentierte Videoabtastungen, Probandenversuche ohne medizinische Absicherung (ein Auszug finden Sie unter Studie93).

3. Meyer, St.; Weber, M. Kalthoff, W.: Schilgen, M.; Castro, W.H.M.: Freiwilligen-Versuche zur Belastung der Halswirbelsäule durch Pkw-Heck-Anstöße. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik (1999)
Interdisziplinäre Probanden-Studie (technisch-biomechanisch und orthopädisch) zur Belastungshöhe bei Heckkollisionen, keine Beschwerden bis delta v= 11 km/h, nur vorübergehende Beschwerden bei delta v bis 15 km/h festgestellt (ein Auszug finden Sie unter Studie97)
(laut Placebo-Studie, siehe Punkt 6, können die geschilderten Beschwerden auch durch psychosomatische Reaktionen ausgelöst worden sein)

4. Castro, W.H.M.; Schilgen, M.; Meyer, S.; Weber, M.; Peuker, C.; Wörtler, K.: Do „whiplash injuries“ occur in low-speed rear impacts, Eur Spine J (1997) 6:366-375, Springer Verlag 1997
Internationale Publikation der Studie 3., wird mit dem bedeutendem Preis für Wirbelsäulen­forschung in Europa, dem Acro-Med-Preis 1997 honoriert.

5. Brault, Jr.; Wheeler, Jb.; Siegmund, Gp.; Brault, Ej.: Clinical response of human subjects to rear-end automobile collisions, Arch Phys Med Rehabil (1998) 79:72-80
Von den Befürwortern des HWS – Schleudertraumas bei geringer Belastung vielzitierte Studie, die eine Verletzungsmöglichkeit bei delta v von 8 km/h und sogar von nur delta v = 4 km/h belegen soll, wiederlegt durch die Placebo Studie (siehe Punkt 6)

6. Becke, M.; Castro, W.H.M.; Hein, M.; Schimmelpfennig, K.-H.: „ HWS-Schleudertrauma“ 2000-Standortbestimmung und Vorausblick-, NVZ 2000, Heft 6
Ausführliche Zusammenfassung der technisch-biomechanischen und orthopädischen Erkenntnissen. Hierin enthalten ein detaillierter Bericht über die Ergebnisse der Placebo Studie, die erstmals psychosomatische Zusammenhänge belegt: 51 Freiwillige wurden durch eine Zeitungsannonce für ein Experiment gewonnen. Sie wurden Heckkollisionen ohne tatsächlich einwirkenden biomechanische Belastungen ausgesetzt. Die Anstöße fanden nicht tatsächlich statt, sondern waren nur vorgetäuscht. Innerhalb von drei Tagen gaben 10 der 51 Probandinnen und Probanden, also fast 2 „Schleudertrauma“-ähnliche Beschwerden an.

7. Wessels, U.; Castro, W.H.M.: Ein Dauerbrenner: das „HWS-Schleudertrauma“ – Haftungsfragen im Zusammenhang mit psychisch vermittelten Gesundheitsbeeinträchtigungen -, VersR2000 Heft 7, 284-289
Prägung des „doppelten Bagatellbegriffs“ für die rechtliche Frage der Zurechnung von psychisch vermittelten Gesundheitsbeeinträchtigungen bei behauptetem unfallbedingtem HWS-Schleudertrauma (Abhandl. insb. aus rechtlicher Sicht zu den simulierten Heckkollisionen).

8. Becke, M.; Castro, W.H.M.; Von Aswegen, A.; Meyer, St.: Zur Belastung von Fahrzeuginsassen bei leichten Seitenkollisionen, Teil I Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik (1999) 11: 293-298
Becke, M.; Castro, W.H.M.: Zur Belastung von Fahrzeuginsassen bei leichten Seitenkollisionen, Teil II, Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik (2000) Heft 7/8 Seite 225 – 228
Grundlagenstudie zur Verletzungsmöglichkeit der HWS nach Seitenkollisionen. Sie basiert ebenfalls auf Probandenversuchen. Erfolgt der Anstoß auf der dem Verletzten gegenüberliegenden Seite (stoßabgewandte Sitzposition) besteht nur ein geringes Verletzungsrisiko bei delta v bis 10 km/h an, auf dem stoßzugewandten Sitz ist bei sehr ungünstigen Bedingungen(geringem Kopfabstand zum Seitenholm) schon bei einer geringen kollisionsbedingten Geschwindigkeitsänderung ein Kopfanprall gegen die seitliche Begrenzung im Fahrzeug möglich, ob dieser Kopfanprall auch zu HWS – Beschwerden führen kann, kann nur medizinische geklärt werden.

9. Meyer, St.; Becke, M.; Kalthoff, W.; Castro, W.H.M.: FIP- Forward Inclined Position, Insassenbelastung infolge vorgebeugter Sitzpositionen bei leichten Heckkollisionen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik (1999) 7/8: 213-218
Entgegen den Erwartungen liegt bei einer vorgebeugten Sitzposition bei Bagatellkollisionen eine signifikant geringere Belastung der Halswirbelsäule vor als bei einer normalen Sitzposition. Durch diese Studie wurden Behauptungen von Befürwortern des HWS widerlegt, nach denen bei vorgebeugter Sitzhaltung ein höheres Verletzungsrisiko vorliegen soll.

10. Winnighoff, M.; Walter, B.; Becke, M.: Gurtschlitten – Untersuchung der biomechanischen Belastung, Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik (2000) 2, S. 45-48
Bei Massenveranstaltungen werden seit Jahrzehnten regelmäßig Gurtschlitten zur Demonstration der Wirksamkeit des Sicherheitsgurtes eingesetzt. Belastungsmessungen auf drei, im Einsatz befindlicher repräsentativer Gurtschlitten haben ergeben, dass bei diesem Massentests kollisionsbedingte Geschwindigkeitsänderungen von 9 bis 15 km/h bei frontaler Belastung auftreten. Die gemessenen mittleren Verzögerungen über die Stoßdauer lagen bei 4 g bis etwa 200 g. Verletzungen an der Halswirbelsäule durch Schlittentests sind nicht bekannt.

11. Weber M., Castro WHM. Belastungen im Alltag, beim Sport und bei Freizeitvergnügen
zur Zeit noch nicht abgeschlossenen Studie, erste Ergebnisse wurden beim Norddeutschen Orthopädenkongress 1999 vorgestellt. Täglich auftretende Krafteinwirkungen auf die HWS sind von ihrem zeitlichen Verlauf und der Intensität nicht von einem leichten Fahrzeugunfall zu unterscheiden. Ein „Schleudertrauma“ nach einer alltäglichen Belastung oder leichter sportlicher Betätigung ist aber unbekannt. Selbst nach Autoskooterfahrten oder anderen heftigen Stoßbelastungen in der Freizeit wird nur in einer gegen Null gehenden Fallzahl von Beschwerden an der HWS berichtet.