Bremsversuch

Durch praktische Messfahrten kann das Verzögerungsniveau eines Kraftfahrzeuges ermittelt werden. In der Literatur sind eine Vielzahl derartiger Bremsversuche veröffentlicht.
Bei schweren Unfällen ist es sinnvoll, mit dem Unfallfahrzeug oder auch mit einem vergleichbaren Fahrzeug Bremsversuche an der Unfallstelle durchzuführen, um das tatsächliche Verzögerungsniveau innerhalb enger Grenzen festzulegen. Bei diesen Versuchen kann die Verzögerung mit einem Verzögerungsschreiber, wie er zum Beispiel von der Firma Motormeter angeboten wird, aufgezeichnet werden. Ohne derartige Versuchsmessungen bleibt immer ein Diskussionsspielraum hinsichtlich der Vollverzögerung.
Die klassische Methode ist dabei der Einsatz eines Bremsverzögerungs- und Pedalkraftschreibers, wie z. B. das noch sehr weit verbreitete Gerät der Firma Motometer.

Ein Beispiel für eine Versuchsmessung zeigt die beiliegende Skizze. Der Verzögerungsschreiber wird bei einem Bremsversuch im Fußraum, meist Beifahrerseite aufgestellt und in Fahrtrichtung ausgerichtet. Der mechanische Schreiber nimmt dann bei der Bremsung den Verzögerungsverlauf über die Zeit auf. In der Versuchsmessung auf der Skizze erkennt man, dass die tatsächlich wirkende Verzögerung nicht konstant ist, sondern im Verlauf der Bremsung ansteigt von zunächst ca. 6 m/s² bis etwa 8 m/s², die mittlere Verzögerung liegt bei 7 m/s². Trotz der feuchten und schmierigen Fahrbahn wurde eine deutlich erkennbare Blockierspurzeichnung der Vorderräder.