Restwegschreiber

Unfalldatenschreiber

Aufzeichnungsgerät im Kraftfahrzeug, das nur für einen kurzen Zeitraum vor und nach einem Unfall Informationen zu der Fahrbewegung d

es Kraftfahrzeuges liefert. Es handelt sich um einen sogenannten Restwegschreiber, bei dem keine kontinuierliche Aufzeichnung, sondern nur eine kurze Zeitspanne vor dem Unfallereignis von 30 s und von weiteren 15 s nach dem Unfallereignis werden aufgezeichnet. Für die Fragestellungen der Unfallrekonstruktion reicht dies in nahezu allen Fällen völlig aus. Zurzeit ist der Marktführer für UDS die Firma Kienzle. Das von ihr angebotene Gerät zeichnet alle Werte elektronisch auf. Sie werden in einer etwa handflächengroßen Blackbox abgespeichert (vgl. Skizze). In dem Gerät werden in der Minimalkonfiguration nur die Längs- und Querbeschleunigungen über der Zeit registriert. In den meisten Fällen wird aber ähnlich wie beim Fahrtenschreiber die Wegstrecke für die Fahrzeugräder abgegriffen und ebenfalls gespeichert. Da hier im Gegensatz zum Fahrtenschreiber 50 Werte pro Sekunde bei Fahrbetrieb und 500 Werte pro Sekunden in der Kollisionsphase aufgenommen werden, stehen hinreichend genaue Daten für eine exakte Auswertung der Fahrbewegungen zur Verfügung. Zusätzlich können in dem Gerät auch weitere Informationen zum Zeitpunkt der ersten Bremsbetätigung, zum Beleuchtungszustand und auch zur Betätigung der Blinkanlage abgelegt werden. Damit liegen ideale Voraussetzungen zur vollständigen Rekonstruktion vor, wenn alle Anschlussmöglichkeiten ausgeschöpft wurden. Da alle Werte in einem Ringspeicher abgelegt werden, der insgesamt nur ein Zeitfenster von 45 s erfasst, werden bei weiteren Fahrbewegungen des Fahrzeuges die gespeicherten Daten wieder überschrieben. Dieses Überschreiben wird verhindert, wenn der UDS ein Unfallereignis erkannt hat. Dies gelingt geräteintern erst dann,wennbeimAnstoßBeschleunigungs-bzw.Verzögerungswerteerreicht wer den,dieoberhalbderjenigenWerteliegen,dieimnormalenFahrbetriebauftreten können. Registriert das Gerät atypische Werte, die auf einen Anstoß hindeuten, erfolgt eine Speicherung des vorliegenden Zeitfensters. Die Messwerte können dann nach dem Ausbau des Gerätes mittels geeigneter Software in einem handelsüblichen PC ausgelesen werden. Atypische Aufzeichnungen, die eine Speicherung auslösen, erfolgen aber nicht bei leichteren Anstoßvorgängen, wie z. B. Streifkollisionen und oftmals auch nicht bei Fußgängerunfällen, da die erforderlichen Grenzwerte nicht erreicht werden. Wird das Fahrzeug sofort nach dem Unfall angehalten und dann nicht mehr bewegt, bleiben die Aufzeichnungen erhalten. Ein Speichern der Aufzeichnung erfolgt auch dadurch, dass die Warnblinkanlage eingeschaltet wird und sie kann auch durch den Fahrer selbst per Hand durch einen Tastendruck am Gerät ausgelöst werden.

Idealdaten einer Auffahrkollision zweier Pkw.

Die unregelmäßigen Linien stellen die tatsächlichen Beschleunigungswerte dar, die in beiden Fahrzeugen gemessen wurden Hieraus wurden die Geschwindigkeitsverläufe integriert: Man erkennt, dass die Geschwindigkeit kurz vor dem Ende der Kollision gleich groß sind, danach drückt das auffahrende Fahrzeug das gestoßene infolge der teilelastischen Eigenschaften der stark komprimierten Fahrzeugstrukturen weg. Die Fahrzeuge haben am Ende der Anstoßphase die Geschwindigkeitsdifferenz DV

UDS