Technische Verfahren zur Betrugsaufklärung
Technische Verfahren
Zur geometrischen Kompatibilitätsanalyse stehen folgende grundsätzliche Techniken zur Verfügung:
- Überlagerung von maßstäblichen Zeichnungen der Unfallfahrzeuge entweder durch Verwendung von Folien oder durch Einsatz eines CAD-Programms
- Überlagerung von Fotografien der Deformationsmuster in Bildverarbeitungsprogrammen wie Corel PhotoPaint oder Adobe Photoshop,
- Rekonstruktion der Anstoßsituation durch Einsatz von baugleichen Fahrzeugen,
- Anwenden des Maskenverfahren (Erstellen und Überlagern von Folien im Maßstab 1:1, wie in der unteren Abbildung gezeigt).
Um komplexere Deformationsmuster auszuwerten, wie beispielsweise die Krafteinwirkungsrichtung aus Anstoßspuren zu bestimmen, ist es erforderlich, auf Unfallversuche zurückzugreifen. Die oftmals vorkommenden Anstoßkonstellationen sind in der Literatur gut dokumentiert. Oft jedoch liegt die Lösung eines Falles jenseits einer rein wissenschaftlichen Argumentation. Hier kann nur ein Nachstellen der Unfallsituation mit Fahrzeugen weiterhelfen. Aber auch normale Verkehrsunfälle sind eine sehr wertvolle Wissensbasis. Für den technischen Sachverständigen zahlt es sich aus, eine Datenbank mit Deformationsmustern von alltäglichen Unfällen aufzubauen. Hieraus lassen sich oftmals Fragen durch Auswertung dieses Datenmaterials beantworten, die anders nur mit kostenintensiven Crashversuchen geklärt werden könnten.